treibhaus - der klimapodcast

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(64) Planetare Grenzen, die in der Verfassung stehen

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Planetare Grenzen, Schutz der Umwelt, Nachhaltigkeit als oberstes Prinzip, Rücksicht auf die Natur - all das steht in der Schweizer Verfassung. Marcel Hänggi, Journalist, Autor und Initiant der Gletscher-Initiative, erklärt in seinem neuesten Buch, warum die Schweiz eigentlich eine ökologische Verfassung hat, warum diese ökologischen Prinzipien dennoch nicht zur Geltung kommen, und wo nachgebessert werden muss. Sein neuestes Buch «Weil es Recht ist - Vorschläge für eine ökologische Bundesverfassung» ist ein Augenöffner.

(63) Geld wirkt - gegen oder für das Klima

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Versicherungen, Banken, Pensionskassen, sie investieren nach wie vor in den fossilen Sektor, und weit vorne mit dabei ist der Schweizer Finanzplatz. Die Anleger wissen zwar um die Risiken, die entstehen, weil eines Tages der fossile Sektor wertlos sein wird, dass die Carbon Bubble platzen wird, aber sie reagieren kaum oder zu langsam; der kurzfristige Profit geht vor dem Schutz des Klimas. Weder Bundesrat noch Parlament waren in der Lage, hier klare Leitlinien zu setzen, man glaubt an die Freiwilligkeit. Deshalb braucht der Finanzplatz Schweiz jetzt einen Kick - einen Kick in die Zukunft.

(62) Gegen „doom & gloom“ - wie konstruktiv über die Klimakrise berichten?

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Studien zum Medienkonsum kommen zu einem eindeutigen Ergebnis: dass schlechte Nachrichten ohne Ende schlussendlich ermüden. Sie führen zu einem Gefühl der Lähmung, der Hoffnungslosigkeit und der Resignation. Und das gilt vor allem auch, wenn es um die Klimakrise geht, denn hier gibt es grade sehr viele schlechte Nachrichten. Deshalb wäre es wichtig, auch und immer wieder Geschichten des Gelingens, Stories von Erfolgen, die Möglichkeiten von Veränderungen zu thematisieren - im Sinne eines konstruktiven Journalismus. Oder sollen wir sogar noch einen Schritt weiter gehen und über Visionen, über Utopien sprechen? Darüber diskutiert die Redaktion von treibhaus zwischen Basel, Aarhus und Berlin.

(61) Fast alles entscheidet sich auf dem Meer, im Meer

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Das grosse Blau, die Ozeane, die Meere: Sie sind unsere Klimakammern. Sie speichern das meiste CO2, ihre Temperatur ist entscheidend dafür, wie sich das Klima auf den Kontinenten entwickelt, sie sind der Hort der Biodiversität, die für die Menschheit überlebenswichtig ist. Das weiss auch Dario Caruso, Kleinfischer in Siracusa, der uns von seiner respektvollen Fischerei erzählt. Was wir dem Meer antun, obwohl wir es schützen sollten, erklärt Dr. James Kerry, Meeresbiologe bei der NGO OceanCare, und welche Folgen das hat, erforscht Ulsía Urrea Mariño am Golf von Mexiko.

(60) Zwei Schritte vor, zwei zurück - Klimaschutz ab Januar

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Die Schweiz kommt in Sachen Schutz des Klimas nicht vom Fleck, auch nicht mit den neuen Klimagesetzen, die im Januar in Kraft treten. Weder das Klimaschutz und Innovationsgesetz noch das CO2-Gesetz bringen griffige, spürbare Massnahmen für den Schutz des Klimas, da und dort wurden auch klare Rückschritte in die neuen Gesetze geschrieben. Warum das so gekommen ist, wer die Bremser waren (und nach wie vor sind) und wo die grössten Lücken und Fallstricke bestehen, das erläutert die Journalistin und Autorin Alex Tiefenbacher im Gespräch.

(59) Fürs Klima, gegen den Krieg - es braucht keine Entscheidung

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Kriege, Krisen, Autoritarismus. Es scheint irgendwie, als müssten wir uns entscheiden: Demokratische Grundrechte verteidigen, gegen Kriegstreiber einstehen oder für mehr Klimagerechtigkeit kämpfen. Die Psychologie kennt dazu die ‘Conservation of Resources’-Theorie. Diese postuliert, dass jedes Individuum dazu geneigt ist, seine eigenen Ressourcen zu bewahren. Heisst das, wir müssen zwingend fokussieren und vor dem Rest die Augen verschliessen? Nicht unbedingt, sagt Arshak Makichyan, russisch-armenischer Klimagerechtigkeits- und Anti-Kriegsaktivist, und Brigitte Lueger-Schuster, Universitätsprofessorin für Psychotraumatologie, mahnt, uns auf das Mögliche zu konzentrieren.

(58) Kann Kapitalismus Klimaschutz?

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Das heutige System der fossilen Wirtschaft ist ineffizient, korrupt und es schädigt das Klima massiv, diese Feststellung ist nicht neu. Und doch hält ein grosser Teil der Wirtschaft sowie der dominanten Rechten an diesem System fest - und will die fossile Industrie weiterhin ausbauen, wider alle Logik. Das ist, sagt der Energieökonom und ETH-Dozent Rudolf Rechsteiner, nicht nur irrational, sondern es ist ein Modell, das nur deshalb funktioniert, weil es künstlich am Leben gehalten wird: von einer rechtskonservativen Politik. Würden diese Stützen fallen, dann hätten die neuen erneuerbaren Energien die Oberhand, auch im jetzigen System - denn Innovation und Massenproduktion und Wettbewerb, das kann der Kapitalismus.

(57) Verwirren, relativieren, verdrehen

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Mehr Biodiversität bedeutet auch mehr Schutz des Klimas. Nur schon, weil eine vielfältige, reichhaltige Natur mehr CO2 aufnehmen kann, als eine karge, und weil biodiverse Räume besser gewappnet sind etwa gegen Hitzewellen. Dennoch gibt es in der Schweiz heftige Opposition gegen die Biodiversitätsinitative, über die im September abgestimmt wird - vom Bauernverband, den Wirtschaftsverbänden hin zum federführenden Bundesrat. Und dabei fällt auf, dass die Argumentationsmuster der Initiativgegner sehr ähnlich sind wie die Argumente derer, die sagen, die Klimakrise sei zwar schon ein Problem, aber man habe grad andere Prioritäten. Eine Einordnung mit dem Auftritt von Bundesrat Albert Rösti, eine vertiefenden Gespräch mit dem Pflanzenökologen Niklaus Zimmermann und eine Reise über die Grenzen mit der Biodiversitätsforscherin Astrid Zabel.

(56) Strasbourg die kalte Schulter gezeigt

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Das Schweizer Parlament will sich um das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in der Sache Klimaseniorinnen foutieren. Mit grossem Mehr haben die Schweizer Parlamentarierinnen damit eine europaweit einmalige Situation geschaffen, und ein Präjudiz: dass sich ein Land um ein Urteil aus Strasbourg nicht kümmern will. Und das in einer so zentralen, vitalen Angelegenheit wie dem Klimaschutz. Für die Rechtswissenschaftlerin Corina Heri von der Universität Zürich ist diese Haltung schockierend, und sie ist damit nicht allein. Im Gespräch erklärt sie, warum dieser Beschluss des Schweizer Parlaments gefährlich ist - und ein nie dagewesener Rückschlag für die Durchsetzung von Menschenrechten beim Klimaschutz. Und warum wir dennoch mit dem Urteil des EGMR hoffnungsvoller in die Zukunft schauen können.

(55) Autokratenjets am EuroAirport

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Sie werden in riesigen Hangars gewartet, oder sie werden zu fliegenden Luxusfliegern umgebaut: die Jets von Autokraten, die am EuroAirport in Basel in den Hangars stehen. Und sie werfen Fragen auf. Ob es aus der Perspektive der Menschenrechte richtig ist, auf Schweizer Territorium die Luxusflugzeuge von Diktatoren zu pflegen und aufzumotzen. Und die superteuren Jets stehen auch für ein ganzes Machtsystem, bestehend aus Erdölmagnaten, Petrostaaten und ihrer Komplizen in den westlichen Demokratien. Eine Recherche zwischen Triebwerken und der Frage nach der menschlichen Würde.

Über diesen Podcast

«Tre!bhaus» ist der Podcast, der dir erzählt, was dein Alltag mit der Klimakrise zu tun hat: dein Müll, dein Internet, deine Tomaten, dein Bier – wir erzählen die Alltagsgeschichten. Und wir stellen die Frage nach den Strukturen in Wirtschaft, Politik, Gesellschaft – mächtige Strukturen, die verhindern, dass wir klimagerecht leben, wirtschaften und denken. Wir gehen nah ran, unmittelbar, wir befragen Wissenschaftler:innen, Expert:innen, Betroffene und Aktivist:innen und liefern Ideen, was getan werden kann.

Ein Podcast von Olivier Christe, Céline Elber, Anna Ida Fierz, Johann Otten, Esther Petsche, Christoph Keller, Samuel Schläfli, Lena Schubert.

von und mit Christoph Keller, Alexandra Baumgartner, Céline Elber, Olivier Christe, Samuel Schläfli, Lena Schubert, Johann Otten

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