treibhaus - der klimapodcast

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(52) Versicherungen sägen am Ast, auf dem sie sitzen

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Versicherungskonzerne lassen sich weder von der Wissenschaft noch von anderen warnenden Stimmen beeindrucken und versichern nach wie vor neue Anlagen zur Öl- und Gasförderung. Kurzfristige Gewinne winken da, aber längerfristig sägen die Versicherungskonzerne am Ast, auf dem sie sitzen. Denn sie befeuern damit die fossile Klimakrise und damit die drohende Klimakatastrophe. Würden sie rational und risikobewusst entscheiden, müssten sie sich sofort der Klimabewegung anschliessen, sagt Peter Bosshard, Campaigner bei «Insure our Future». Und Nora Scheel, Campaignerin bei Campax, betont, dass Konzerne wie Zurich Insurance mit dem Greenwashing aufhören müssen.

(51) Kündigen oder kämpfen - arbeiten für eine klimagerechte Zukunft

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Wir arbeiten in unserem Leben tausende von Stunden, aber wie wollen, wie können wir in Richtung einer klimafreundlichen Zukunft arbeiten? Angesichts der eskalierenden, fossil bedingten Klimakrise stellt sich diese Frage immer dringender - wir brauchen neue Ansätze, neue Lösungen: mehr Autonomie, andere Produkte, neue Eigentumsformen. In dieser Episode erzählen die Klimaaktivistin Selina Lerch, der Soziologe und Gewerkschaftsforscher Klaus Dörre und Linus Dolder, der ein Solarbaucamp mitorganisiert hat, wie das aussehen könnte.

(50) Holen wirs raus, aber wie und wozu

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An der COP 28 war es plötzlich in aller Munde, wurde als Allheilmittel gepriesen: das Carbon Capture and Storage. Die Idee dahinter war, dass man durchaus weiterhin Öl und Gas und Kohle verbrennen kann, wenn man das CO2 dann wieder aus der Luft holt, um es in den Boden einzupressen. Das darf nicht sein, sagt Viola Beccatini, Expertin für Carbon Capture and Storage und Forscherin an der ETH Zürich, weil das sonst auf ein Nullsummenspiel hinausläuft. Nur, wie soll sich das CCS finanzieren, wenn nicht über Kompensationsgeschäfte? Die Antworten in der Jubiläumsausgabe, mit einem Ausflug nach Island, einem Blick auf neuartigen Zement und mit einer interessanten Rechnung.

(49) Neuester Unsinn - kompensieren mit Schweizer Wald

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Das Kompensieren des CO2-Ausstosses mit Waldprojekten ist in Misskredit geraten, spätestens seit die undurchsichtigen Machenschaften der Schweizer Firma Southpole ans Licht geraten sind. Dennoch läuft das Geschäft weiter, neuerdings auch mit Schweizer Wald, und die Swiss profitiert davon. Dass das nicht geht, zeigen die Gespräche mit Expertinnen und Experten, und zwar aus Gründen, die bisher in der Öffentlichkeit noch nicht diskutiert wurden. Sie sagen aber auch, dass dem Wald geholfen werden muss, aber eben - nicht, um damit CO2 zu kompensieren. Eine Reise ins Dickicht der Kompensationsgeschäfte, hier und dort.

(48) Wenn Fliegen tötet - und Nichtstun unethisch ist

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Wegschauen hilft nichts, richtig eingesetztes Geld könnte uns retten, und Hoffnung sollte ins Zentrum rücken. Der Klimaethiker Dominic Roser findet deutliche Worte, wenn er über die Rolle der Ethik in der Klimafrage spricht. Und er spart auch nicht mit Kritik an der Klimabewegung. Vieles, sagt er, sei zu kleinräumig gedacht, es fehle an konkreten, verallgemeinerbaren Vorstellungen von Zukunft - Vorstellungen, die für alle gelten, in Nord und Süd.

(47) Warum Grün verliert und Rechts(aussen) gewinnt

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Die Grünen verlieren an Zustimmung, europaweit, während die Rechte zulegt, vor allem in Deutschland und in der Schweiz. Das lässt sich mit einem Wort erklären, sagt der Soziologe Matthias Quent - mit einem tief sitzenden Klimarassismus, der lieber andere ausgrenzt, als etwas zu ändern, und lieber am eigenen Lebensstil festhält, als die Betroffenheit der Menschen im Süden auch nur zu anerkennen. Ein Argument, das zieht - das sieht auch die Politologin Sarah Bütikofer so und hält fest, dass die vielfachen Krisen, in denen wir stecken, an der Bevölkerung nicht spurlos vorübergegangen sind.

(46) Wir sind bereits auf Schleuderkurs - und erst recht bei 1,5 Grad

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Alle reden davon, ob das Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, noch einzuhalten sei, auch und vor allem in diesem heissen Sommer. Doch das ist die falsche Frage, sagt der Klimawissenschaftler Andreas Fischlin, langjähriger Professor am Departement für Umweltsystemwissenchaften der ETH Zürich und Vice Chair der Working Group II des IPCC. Denn jedes Zehntelgrad, das wir der Atmosphäre durch fossile Brennstoffe zuführen, ist ein Zehntelgrad zu viel, und insofern gilt - wenn die Atmosphäre um 1,5 Grad im Durchschnitt erhitzt sind, befinden wir uns keineswegs auf der sicheren Seite, sondern bereits auf Schleuderkurs.

(45) Auf Drift im ewigen Eis - eine Reise nach Spitzbergen

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In unserem Sommer Special unternehmen wir eine Reise nach Spitzbergen, in einem Hörspiel von Johann Otten. Spitzbergen liegt etwa 1500 Kilometer südlich des Nordpols, ein Archipel mit unzähligen Fjorden und Gletschern im arktischen Ozean. Nicht unbedingt im Zentrum des politischen Geschehens – und doch, vielleicht gerade deshalb eine Region, in der geopolitische Spannungen und Konflikte so konzentriert zu Tage treten, wie kaum anderswo. 1893 beginnt der norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen eine waghalsige Expedition mit dem Ziel, als Erster den Nordpol zu erreichen. Mit der eigens dafür konstruierten Fram will er sich in das im Spätsommer entstehende Packeis einfrieren lassen und sich mithilfe der gerade entdeckten Eisdrift von Sibirien, über den Nordpol bis nach Grönland bewegen. Das Vorhaben scheitert, die Eisdrift ist zu langsam.

(44) Milliarden für oder gegen das Klima - was Pensionskassen können

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Sie investieren viele Milliarden, und es sind unsere Gelder. Pensionskassen spielen eine wichtige Rolle, wenn es um Investitionsentscheide geht. Und viele Pensionskassen, gerade in der Schweiz, tun sich nach wie vor schwer damit, sich aus dem Erdöl- Gas- oder Kohlesektor zu verabschieden, nachhaltig investieren, meinen viele, gelte als Risiko. Doch das Gegenteil ist der Fall. Das zeigt die Anlagestrategie von mittelgrossen, aber sehr erfolgreichen Anlagestiftungen wie die Anlagestiftung Abendrot.

(43) «Sonst wird es dann richtig teuer» - ein Gespräch mit Reto Knutti

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Die Abstimmung über das Klimaschutzgesetz steht bevor, und in der politischen Arena kämpfen die Gegner mit Argumenten, die bar aller Fakten sind. Das ist, sagt der Klimawissenschaftler Reto Knutti, Professor für Klimamodellierung an der ETH Zürich, symptomatisch. Denn gerade in der Schweiz hat sich die Politik zu lange darum foutiert, was die Klimawissenschaft an gesichertem Wissen zur Verfügung stellt, es gebe, sagt Reto Knutti, ein weit verbreitetes «Misstrauen gegenüber der Wissenschaft». Man habe zu lange gewartet, um effektive Massnahmen zu ergreifen, und wenn das Klimaschutzgesetz wider Erwarten abgelehnt würde, verliere die Schweiz endgültig den Anschluss an Europa, an die Welt. Und an eine sichere Zukunft.

Über diesen Podcast

«tre!bhaus - der klimapodcast» ist der Wissenschaftspodcast, der dir erzählt, was dein Alltag mit der Klimakrise zu tun hat: dein Müll, dein Internet, deine Tomaten, dein Bier. Wir gehen den Problemen auf den Grund, befragen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, stellen die Verantwortlichen zur Rede und liefern Ideen, was getan werden kann.

von und mit Christoph Keller, Alexandra Baumgartner, Céline Elber, Olivier Christe, Samuel Schläfli, Lena Schubert, Johann Otten

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