treibhaus - der klimapodcast

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(49) Neuester Unsinn - kompensieren mit Schweizer Wald

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Das Kompensieren des CO2-Ausstosses mit Waldprojekten ist in Misskredit geraten, spätestens seit die undurchsichtigen Machenschaften der Schweizer Firma Southpole ans Licht geraten sind. Dennoch läuft das Geschäft weiter, neuerdings auch mit Schweizer Wald, und die Swiss profitiert davon. Dass das nicht geht, zeigen die Gespräche mit Expertinnen und Experten, und zwar aus Gründen, die bisher in der Öffentlichkeit noch nicht diskutiert wurden. Sie sagen aber auch, dass dem Wald geholfen werden muss, aber eben - nicht, um damit CO2 zu kompensieren. Eine Reise ins Dickicht der Kompensationsgeschäfte, hier und dort.

(48) Wenn Fliegen tötet - und Nichtstun unethisch ist

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Wegschauen hilft nichts, richtig eingesetztes Geld könnte uns retten, und Hoffnung sollte ins Zentrum rücken. Der Klimaethiker Dominic Roser findet deutliche Worte, wenn er über die Rolle der Ethik in der Klimafrage spricht. Und er spart auch nicht mit Kritik an der Klimabewegung. Vieles, sagt er, sei zu kleinräumig gedacht, es fehle an konkreten, verallgemeinerbaren Vorstellungen von Zukunft - Vorstellungen, die für alle gelten, in Nord und Süd.

(47) Warum Grün verliert und Rechts(aussen) gewinnt

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Die Grünen verlieren an Zustimmung, europaweit, während die Rechte zulegt, vor allem in Deutschland und in der Schweiz. Das lässt sich mit einem Wort erklären, sagt der Soziologe Matthias Quent - mit einem tief sitzenden Klimarassismus, der lieber andere ausgrenzt, als etwas zu ändern, und lieber am eigenen Lebensstil festhält, als die Betroffenheit der Menschen im Süden auch nur zu anerkennen. Ein Argument, das zieht - das sieht auch die Politologin Sarah Bütikofer so und hält fest, dass die vielfachen Krisen, in denen wir stecken, an der Bevölkerung nicht spurlos vorübergegangen sind.

(46) Wir sind bereits auf Schleuderkurs - und erst recht bei 1,5 Grad

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Alle reden davon, ob das Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, noch einzuhalten sei, auch und vor allem in diesem heissen Sommer. Doch das ist die falsche Frage, sagt der Klimawissenschaftler Andreas Fischlin, langjähriger Professor am Departement für Umweltsystemwissenchaften der ETH Zürich und Vice Chair der Working Group II des IPCC. Denn jedes Zehntelgrad, das wir der Atmosphäre durch fossile Brennstoffe zuführen, ist ein Zehntelgrad zu viel, und insofern gilt - wenn die Atmosphäre um 1,5 Grad im Durchschnitt erhitzt sind, befinden wir uns keineswegs auf der sicheren Seite, sondern bereits auf Schleuderkurs.

(45) Auf Drift im ewigen Eis - eine Reise nach Spitzbergen

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In unserem Sommer Special unternehmen wir eine Reise nach Spitzbergen, in einem Hörspiel von Johann Otten. Spitzbergen liegt etwa 1500 Kilometer südlich des Nordpols, ein Archipel mit unzähligen Fjorden und Gletschern im arktischen Ozean. Nicht unbedingt im Zentrum des politischen Geschehens – und doch, vielleicht gerade deshalb eine Region, in der geopolitische Spannungen und Konflikte so konzentriert zu Tage treten, wie kaum anderswo. 1893 beginnt der norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen eine waghalsige Expedition mit dem Ziel, als Erster den Nordpol zu erreichen. Mit der eigens dafür konstruierten Fram will er sich in das im Spätsommer entstehende Packeis einfrieren lassen und sich mithilfe der gerade entdeckten Eisdrift von Sibirien, über den Nordpol bis nach Grönland bewegen. Das Vorhaben scheitert, die Eisdrift ist zu langsam.

(44) Milliarden für oder gegen das Klima - was Pensionskassen können

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Sie investieren viele Milliarden, und es sind unsere Gelder. Pensionskassen spielen eine wichtige Rolle, wenn es um Investitionsentscheide geht. Und viele Pensionskassen, gerade in der Schweiz, tun sich nach wie vor schwer damit, sich aus dem Erdöl- Gas- oder Kohlesektor zu verabschieden, nachhaltig investieren, meinen viele, gelte als Risiko. Doch das Gegenteil ist der Fall. Das zeigt die Anlagestrategie von mittelgrossen, aber sehr erfolgreichen Anlagestiftungen wie die Anlagestiftung Abendrot.

(43) «Sonst wird es dann richtig teuer» - ein Gespräch mit Reto Knutti

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Die Abstimmung über das Klimaschutzgesetz steht bevor, und in der politischen Arena kämpfen die Gegner mit Argumenten, die bar aller Fakten sind. Das ist, sagt der Klimawissenschaftler Reto Knutti, Professor für Klimamodellierung an der ETH Zürich, symptomatisch. Denn gerade in der Schweiz hat sich die Politik zu lange darum foutiert, was die Klimawissenschaft an gesichertem Wissen zur Verfügung stellt, es gebe, sagt Reto Knutti, ein weit verbreitetes «Misstrauen gegenüber der Wissenschaft». Man habe zu lange gewartet, um effektive Massnahmen zu ergreifen, und wenn das Klimaschutzgesetz wider Erwarten abgelehnt würde, verliere die Schweiz endgültig den Anschluss an Europa, an die Welt. Und an eine sichere Zukunft.

(42) Tee trinken, zuhören und lernen - von indigenen Expert:innen

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Wir brauchen einen neuen Zugang zum Wissen, um die Klimakrise zu bewältigen. Und deshalb müssen wir uns mit dem Wissen der Indigenen Gemeinschaften auseinandersetzen. Nur - wie? In der dritten und letzten Folge unserer Serie zu indigenem Wissen, treffen wir auf Wissenschaftler:innen, die sich mit Indigenem Wissen beschäftigen – und teils selbst einen indigenen Hintergrund haben. Wir wollen herausfinden, wie klassisches akademisches Wissens mit Indigenem Wissen in einen Dialog kommt. Dafür beschäftigen wir uns mit der Forschung von Robin Wall Kimmerer, die zu einem neuen Bewusstsein für nicht-menschliches Leben aufruft und für ein «unlearning» plädiert. Und mit der Arbeit von Heather Castleden, die sich mehr Reziprozität, Relationalität, Verantwortung und Respekt im Lernen von und mit indigenen Gemeinschaften wünscht.

(41) Für eine klimagerechte Landwirtschaft - die Geschichte von Samba Khrj Diea

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Unser Ernährungssystem steckt in der Krise: Rund ein Drittel der globalen CO2-Emissionen entstammen dem landwirtschaftlichen Anbau, dem Vertrieb, Verkauf und Konsum von Lebensmitteln. Der Ruf nach einer agrarökologischen Transition wird deshalb immer lauter. Eine Transition, die sich stark vom spezifischen Wissen von indigenen Gemeinschaften und lokalen, stark an einem Ort verankerten Bäuer:innen speist. Und eine Transition, die wieder den Menschen und das Ökosystem, in welches dieser eingebunden ist, ins Zentrum rückt und nicht den Profit von wenigen Konzernen. Wir zeigen in dieser zweiten Episode zum Indigenen Wissen, wie die Agrarökologie die Resilienz von Bäuer:innen im Senegal stärkt, unter anderem bei Samba Khrj Diea – und sprechen mit ETH-Professorin Johanna Jacobi über den Wert von indigenem Wissen für die agrarökologische Transition.

(40) Wir wissen, was der Wald weiss - Klimaschutz im Amazonas

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Welches Wissen brauchen wir für die Transformation zu einer klimagerechten Gesellschaft? Immer mehr Wissenschaftler:innen und internationale Organisationen sagen, dass wir unbedingt von indigenen Gemeinschaften, ihrem Wissen und ihren Praktiken lernen müssen. Deshalb geht die Reise in dieser Episode ins Amazonasbecken Ecuadors, wo die Kichwa ihr Territorium über kommunalen Ökotourismus schützen. Im Interview erzählt uns Christoph Wiedmer, Co-Geschäftsleiter der «Gesellschaft für bedrohte Völker», was Respekt vor indigenen Gemeinschaften und der Schutz ihrer Rechte wirklich bedeutet. Und wir fragen bei der Künstlerin Ursula Biemann nach, warum sie eine Zusammenarbeit mit den Inga in Kolumbien gesucht hat.

Über diesen Podcast

«Tre!bhaus» ist der Podcast, der dir erzählt, was dein Alltag mit der Klimakrise zu tun hat: dein Müll, dein Internet, deine Tomaten, dein Bier – wir erzählen die Alltagsgeschichten. Und wir stellen die Frage nach den Strukturen in Wirtschaft, Politik, Gesellschaft – mächtige Strukturen, die verhindern, dass wir klimagerecht leben, wirtschaften und denken. Wir gehen nah ran, unmittelbar, wir befragen Wissenschaftler:innen, Expert:innen, Betroffene und Aktivist:innen und liefern Ideen, was getan werden kann.

Ein Podcast von Olivier Christe, Céline Elber, Anna Ida Fierz, Johann Otten, Esther Petsche, Christoph Keller, Samuel Schläfli, Lena Schubert.

von und mit Christoph Keller, Alexandra Baumgartner, Céline Elber, Olivier Christe, Samuel Schläfli, Lena Schubert, Johann Otten

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